Warum soll die Lizenzabteilung generell ausgegliedert werden?

Der Aufstieg in die Bundesliga ist und bleibt das große Ziel des FCK. Allerdings ist dieses Ziel mit den derzeitigen finanziellen Möglichkeiten nur sehr schwer zu erreichen. Zudem wollen wir den direkten Wiederaufstieg in die 2. Liga schaffen. Immer mehr Vereine nutzen die Möglichkeit von Investoren. Daher wollen wir uns der Möglichkeit öffnen, Eigenkapital aufzunehmen, um den Verein so ausstatten zu können, um den Verein nachhaltig dahin zurückzuführen, wo er hingehört - mindestens auf die vorderen Plätze in der 2. Liga und idealerweise in die erste Liga.

Warum sollte ich als Mitglied für die Ausgliederung stimmen?

Die Wirtschaftskraft wird für die Vereine im Profifußball immer wichtiger. Wir wollen den direkten Wiederaufstieg und langfristig zurück in die Erste Bundesliga. Ohne externe, wirtschaftliche Hilfe ist das nur sehr schwer möglich. Bundesliga mit dem FCK kann dauerhaft nur durch eine Ausgliederung ermöglicht werden.

Warum sollte ich für die Ausgliederung stimmen, wenn es noch gar keinen Investor gibt?

Wir suchen nicht nur den einen großen Investor, sondern schaffen damit auch die Voraussetzung, dass sich sowohl kleinere regionale Unternehmer als auch die Fans selbst beteiligen können. Voraussetzung dafür ist jedoch ein positiver Beschluss zum Ausgliederungsvorhaben auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung.

Wie sieht der Zeitplan aus?

Die Mitglieder werden am Sonntag, 3. Juni 2018 kurz nach Ablauf der laufenden Spielzeit 2017/18 in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung über die Ausgliederung abstimmen.

Andere Vereine haben doch auch gezeigt, wie man mit wenig Mitteln aufsteigen kann, beispielsweise Darmstadt 98. Wieso geht das nicht beim FCK?

Dies sind Einzelfälle, die daher im Gedächtnis bleiben. Auf Dauer gesehen setzen sich die Vereine mit den größten Etats durch. Im Fussball ist zwar nicht alles 100%ig planbar, ein höherer Etat erhöht jedoch die Wahrscheinlichkeit eines Aufstiegs und einem dauerhaften Verbleib in der Bundesliga deutlich. Das zeigen auch einschlägige Statistiken. Es haben auch zahlreiche Vereine gezeigt, dass man mit wenig Mitteln auch sehr tief fallen kann. Wir wollen uns so ausstatten, dass die Wahrscheinlichkeit steigt, dass wir aufsteigen.

Was bedeutet die Ausgliederung für die anderen sportlichen Abteilungen?

Die anderen sportlichen Abteilungen werden durch eine Ausgliederung eher gestärkt. Die neue Führung des e.V. kann die anderen sportlichen Abteilungen nach der Ausgliederung fokussieren und vorantreiben. Die finanzielle Situation wird sich für die anderen sportlichen Abteilungen durch eine Ausgliederung nicht ändern.

Wird es die Möglichkeit einer Briefwahl oder einer Online-Abstimmung geben?

Die Satzung des 1. FC Kaiserslautern erlaubt keine Briefwahl oder Online-Abstimmung. Stimmen können nur bei der Mitgliederversammlung vor Ort abgegeben werden. Jedes Mitglied muss daher an der Mitgliederversammlung am 3. Juni 2018 persönlich teilnehmen, um seine Stimmrechte wahrnehmen zu können.

Gibt es im Falle einer Insolvenz mit Liquidierung keine Herrenfußballmannschaft mehr?

Wir überlegen die Gründung einer 3. Herrenmannschaft des FCK im e.V. im Zuge der Ausgliederung, um einem solchen Szenario zu entgehen. Die Mannschaft könnte beispielsweise aus Fans bestehen.

Wie wird der Verlust von Tradition durch einen Investor verhindert?

Der FCK bleibt der FCK, ob als e.V. oder als Kapitalgesellschaft. Logo, Vereinsfarben, Gründungsdatum, bisherige Erfolge, alles bleibt bei einer Ausgliederung unberührt.

Was bedeutet eine Ausgliederung für die Mitarbeiter des Vereins?

Generell ändert sich für die Mitarbeiter des Vereins bei einer Ausgliederung nichts, weder für die im Verein verbleibenden Mitarbeiter noch für die künftig in der Kapitalgesellschaft angestellten Mitarbeiter. Im Gegenteil, ein Investor erhöht die Aussicht auf sportlichen Erfolg, finanzielle Stabilität und damit die Sicherung von Arbeitsplätzen.

Was passiert mit dem Stadion bei einer Ausgliederung?

Derzeit gehört das Stadion nicht uns und wir sind lediglich Mieter. Eine Ausgliederung führt nicht dazu, dass der Verein oder die Kapitalgesellschaft automatisch Eigentümer des Stadions wird. Die Ausgliederung führt lediglich dazu, dass künftig die Kapitalgesellschaft Mieterin des Stadions wird. Natürlich kann es sein, dass ein Investor ein Interesse daran hat, das Stadion zu erwerben, um uns von der Mietbürde von derzeit 2,6 Millionen Euro zu entlasten.

Welcher Anteil der Kapitalgesellschaft soll veräußert werden?

Bei einer GmbH & Co. KGaA können bis zu 100% der Anteile (die sog. Kommanditaktien) ausgegeben werden. Die Höhe der ausgegebenen Anteile hat allerdings keinen direkten Einfluss auf das Mitspracherecht des Anteilseigners, da die wesentlichen Entscheidungen nicht von den Kommanditaktionären getroffen werden, sondern von der geschäftsleitenden GmbH, die zu 100% dem Verein gehören wird. Ein Anteilseigner kann lediglich ab Erreichen bestimmter Schwellenwerte ein Mitglied des Beirats in der GmbH bestimmen. Der Beirat wird aber mehrheitlich mit Mitgliedern des Vereins besetzt sein, so dass die Kontrolle des Vereins gewahrt bleibt.

Wer sind die potentiellen Investoren?

Wir streben ein 4-Säulen-Modell an. Wir möchten die Anteile an verschiedene Gruppen ausgeben. Dazu gehören die Fans, regionale Unternehmer mit Bezug zum FCK, ein stiller Gesellschafter und ein großer strategischer Partner/Investor.

Schließen Sie gewisse Investoren aus (z.B. Red Bull)?

Wir schauen uns die Investoren gut an. Er muss mit unseren Zielen und Wertvorstellungen übereinstimmen und sich mit der Geschichte und Tradition des FCK identifizieren.

Welche Mitbestimmung wird dem Investor gewährt?

Ein Investor erhält das Recht, sofern er mindestens 20% der Stimmrechte an der GmbH & Co. KGaA hält, ein Mitglied des dann einzurichtenden Beirats der geschäftsleitenden Management GmbH zur Wahl vorzuschlagen. Ab 40% der Stimmrechte ist auch die Bestimmung eines zweiten Beiratsmitglieds möglich. Dadurch dass der 1. FC Kaiserslautern e.V. das Recht hat, drei Beiratsmitglieder zu entsenden und der Beirat nicht mehr als fünf Mitglieder hat, bleibt die Stimmmehrheit stets beim Verein.

Wie profitiert der Investor?

Dies ist nur möglich durch sportlichen Erfolg und den Aufstieg in die Bundesliga, denn in der Bundesliga profitiert der FCK von mehr Zuschauern, höheren Fernsehgeldern und Sponsoreneinnahmen und ist dadurch in der Lage, den Kommanditaktionären, also auch dem Investor eine Dividende zu zahlen.

Profitiert bei einer Ausgliederung auch der Vermarkter Lagardère an einem Einstieg eines Investors?

Der Vermarkter Lagardère profitiert nicht, sofern ein Investor reine Gesellschaftsanteile erwirbt und keine Vermarktungsrechte.

Was bedeutet das für meine Mitbestimmung als Mitglied?

Aufgrund der 50+1 Regel behält der e.V. und damit auch seine Mitglieder die Kontrolle bei Entscheidungen in der KGaA. Die Mitglieder werden weiterhin den Aufsichtsrat des Vereins wählen. Der Aufsichtsrat ist im Gesamtgefüge weiterhin ein wichtiges Gremium und benennt etwa die von Vereinsseite zu entsendenden Mitglieder des Beirats der geschäftsleitenden GmbH. Solange kein Investor vorhanden ist, der mehr als 20% der Anteile an der KGaA hält, sind sämtliche Plätze im Beirat der Management GmbH mit den gewählten Aufsichtsräten besetzt.

Was passiert mit dem Investment?

Das Investment wird in die Mannschaft und in die Nachwuchsförderung investiert, um das Ziel Wiederaufstieg/Bundesligaaufstieg zu erreichen.

Welche Mannschaften und Abteilungen werden genau ausgegliedert?

Die Lizenzspielerabteilung wird ausgegliedert. Hierbei handelt es sich um die 1. Mannschaft, die U23, die U19 und die U17.

Was bedeutet die 50+1 Regel?

Die 50+1 Regel der DFL besagt, dass der e.V. auch in einer ausgegliederten Kapitalgesellschaft die Kontrolle behalten muss. Somit soll der Sport vor Investoren mit rein kapitalistischen Zielen geschützt werden. In einer KGaA können auch mehr als 50% der Anteile ausgegeben werden, weil die Kontrolle trotzdem gewährleistet ist: Die geschäftsführende Management GmbH, die alle wesentlichen Entscheidungen in der KGaA trifft oder diesen zustimmen muss, muss nämlich stets zu 100% dem Verein gehören. Auch wenn die 50+1-Regel der DFL eines Tages nicht mehr bestehen sollte, ist durch die Satzung des e.V. und durch den Gesellschaftsvertrag der Management GmbH sichergestellt, dass der Verein unverändert 100% der Geschäftsanteile der Management GmbH hält und damit die Kontrolle über die Geschäfte ausübt.

Wie sieht die neue Gesellschaftsstruktur und deren Führung aus?

In der neuen Gesellschaftsstruktur wird es weiterhin den Verein mit Vorstand und Aufsichtsrat geben. Darüber hinaus wird eine KGaA mit einer geschäftsführenden Management GmbH (der sog. persönlich haftenden Gesellschafterin) gegründet. Nur an der KGaA können sich Investoren beteiligen; die geschäftsführende Management GmbH gehört stets zu 100% dem Verein. Die (voraussichtlich zwei) Geschäftsführer der Management GmbH übernehmen die Geschäftsführung der GmbH & Co. KGaA. Zusätzlich wird ein Beirat mit max. 5 Mitgliedern berufen, der insbesondere für die Bestellung und Abberufung von Geschäftsführern, die Zustimmung zu wichtigen Geschäftsführungsmaßnahmen sowie die Beratung und Überwachung der Geschäftsführung zuständig ist. Der Beirat wird mit Mitgliedern des Aufsichtsrats des Vereins besetzt sein, die auch nach dem Einstieg von Investoren stets die Mehrheit im Beirat bilden werden. Der bisherige wirtschaftliche Geschäftsbetrieb „Profifußball“, zu dem insbesondere die Lizenzspielerabteilung zählt, wird Unternehmensgegenstand der GmbH & Co. KGaA.

Warum hat man sich für eine GmbH & Co. KGaA entschieden?

Die Rechtsform der GmbH & Co. KGaA ist eine im deutschen Profifußball häufig gewählte Rechtsform. Die neu zu gründende Management GmbH ist eine 100%-Tochter des Vereins, wodurch der Verein weiterhin eine direkte Einflussnahme auf und Kontrolle über die Kapitalgesellschaft besitzt. Aktionäre bzw. Investoren haben hingegen eine deutlich geringere Möglichkeit der Einflussnahme, da für diese lediglich maximal zwei Sitze im Beirat der geschäftsführenden Management GmbH vorgesehen sind. Da der Verein über seine Kontrolle der Management GmbH stets auch über ausreichend Kontrolle über die Kapitalgesellschaft verfügt, ist es nach den DFB/DFL-Statuten und der "50+1"-Regel möglich, mehr als 50% der Anteile an der KGaA an Investoren auszugeben.

Was passiert, wenn trotz Ausgliederung kein Investor gefunden wird?

Ohne Investoren bleibt alles so, wie es derzeit ist, nur eben in abgewandelter Rechtsform. Trotzdem hat der FCK dann jedoch bereits die Möglichkeit, kleinere Investoren und Fans am Verein zu beteiligen.

Wie wird das Szenario 1860 München ausgeschlossen?

Wir suchen nach einem seriösen und langfristigen Partner. Die geplante Gesellschaftsstruktur sowie das 4-Säulen-Modell werden sicherstellen, dass der FCK auch weiterhin über den FCK bestimmt.

In Freiburg oder Schalke wird nicht ausgegliedert, warum geht das bei uns nicht?

Mittlerweile sind eingetragene Vereine im Spielbetrieb der 1. und 2. Liga eine Ausnahme geworden. Clubs wie Freiburg oder Schalke spielen schon jetzt in der 1. Liga, wo die TV-Gelder und Sponsoringeinnahmen deutlich höher sind.

Was passiert wenn die 50+1 Regelung aufgehoben wird?

Für uns ist dieses Szenario kein Thema, da in der Satzung verankert ist, dass der Verein mehrheitlich an jeder Tochtergesellschaft beteiligt sein muss.

Wie kann ich die Ausgliederung unterstützen?

Bei der außerordentlichen Versammlung wird es eine Abstimmung zur Ausgliederung geben. Es werden mindestens 75% der Stimmen für eine Ausgliederung benötigt. Daher bitten wir jedes Mitglied, uns bei diesem Vorhaben zu unterstützen und am 3. Juni 2018 für die Ausgliederung zu stimmen.

Wie kann ich mich als Fan und Mitglied beteiligen?

Eine der 4 genannten Säulen sind die Fans. Es wird nach der Erstellung eines Wertpapierprospektes auch die Möglichkeit geben, sich als Fan an der neuen Kapitalgesellschaft zu beteiligen.

Bleibt die Marke im e.V. oder ist diese Teil der neuen Kapitalgesellschaft?

Die Marke besteht aus dem Logo und dem Namen FCK. Wir planen, die Marke weiterhin im e.V. zu behalten. Das wirtschaftliche Nutzungsrecht soll allerdings auf die Kapitalgesellschaft übertragen werden, um Merchandising mit der Marke betreiben zu können. Der Verein kann auch selbst für den gemeinnützigen Bereich die Marken nutzen; er wird hierfür ein marktübliches Entgelt an die Kapitalgesellschaft zahlen.

Zu welchem Stichtag soll ausgegliedert werden?

Stichtag wird der 1. Januar 2018 sein. Die Ausgliederung wird wirksam mit ihrer Eintragung in das Vereinsregister des FCK e.V. Als Ausgliederungsstichtag wird der 1. Januar 2018 festgesetzt. Damit wird rückwirkend die neu entstehende KGaA so behandelt, als hätte sie seit dem 1. Januar 2018 schon die Geschäfte des ausgegliederten Teils vorgenommen.

Wieviel Geld benötigt der FCK?

Wir wollen über die Ausgliederung langfristig Eigenkapital in Höhe von 50 - 60 Mio. € zuführen. Sofern darüber hinaus Kapitalbedarf besteht, erlaubt uns die vorgeschlagene Struktur, auch weiteres Eigenkapital aufzunehmen.

Welchen Sinn macht eine Ausgliederung, wenn kein Investor bereit steht?

Die Ausgliederung ist Voraussetzung dafür, dass überhaupt Investoren beteiligt werden können. Nach unserem 4-Säulen-Modell sollen neben möglichen großen Investoren auch kleinere, regionale Investoren und auch die Mitglieder und Fans des FCK beteiligt werden. Auch für deren Beteiligung ist die Ausgliederung notwendige Voraussetzung.

Weshalb werden nur die Jugendmannschaften ab der U17 aufwärts in die KG ausgegliedert?

Mit der Ausgliederung bezweckt der Verein eine Trennung zwischen Profisport einerseits und Jugend- und Freizeitsport sowie der anderen sportlichen Abteilungen andererseits. Aus steuerlichen Gründen ist es erforderlich, die Mannschaften ab der U17 aufwärts dem Bereich Profisport zuzuordnen, während die weiteren Jugendmannschaften dem Jugendbereich zugeordnet werden können.

Wie ist der weitere Ablauf, nachdem die Mitgliederversammlung zugestimmt hat?

Wenn die Mitgliederversammlung zustimmt, wird der Verein die rechtlich erforderlichen Maßnahmen ergreifen, damit KGaA und Management GmbH gegründet werden und das Ausgliederungsvermögen auf die KGaA übergeht. Dieser Prozess wird durch die Eintragung der KGaA und der Ausgliederung im Vereins- und Handelsregister abgeschlossen. Da die Maßnahmen auf dem Weg dahin noch etwas Zeit in Anspruch nehmen, rechnen wir mit einem Abschluss des Ausgliederungsprozesses spätestens Ende August 2018.

Ist die Ausgliederung ligaunabhängig, d.h. ist es auch in der 3. Liga bzw. Regionalliga sinnvoll auszugliedern?

Ziel der Ausgliederung ist es, den Verein wirtschaftlich abzusichern und langfristig Reserven zu schaffen. Dadurch soll neben der 1. Mannschaft auch der Nachwuchs bestmöglich gefördert werden. Daher ist die Ausgliederung auch in der 3. Liga sinnvoll, um eine starke wirtschaftliche Grundlage für einen direkten Wiederaufstieg zu schaffen.

Wie sieht zukünftig die Finanzierung des “Restvereins”, d.h. die der nicht ausgegliederten Amateur- und Jugendabteilungen der Fußballabteilung, sowie der anderen Breitensportabteilungen aus?

Der Verein finanziert sich künftig insbesondere durch Mitgliedsbeiträge

Wie ist der zeitliche Ablauf nach Beschluss zur Ausgliederung? Ab wann kann man sich als Privatinvestor einbringen?

Im Falle eines positiven Votums der Mitgliederversammlung wird der Weg frei sein, um die Ausgliederung umzusetzen. Dazu wird insbesondere die Errichtung der Gesellschaften, also der Management GmbH und der KGaA, gehören. Die Ausgliederung wird mit der Eintragung der Ausgliederung im Vereins- und Handelsregister abgeschlossen sein. Wir erwarten, dass dies spätestens Ende August 2018 geschehen ist. Danach ist der Weg frei für die Aufnahme von Investoren. Für die Aufnahme von Fans, die ja nach unserem Lautrer 4-Säulen-Modell ebenfalls fester Bestandteil der Planungen ist, müssen wir zunächst noch einen Wertpapierprospekt vorbereiten. Sobald das positive Votum der Mitgliederversammlung vorliegt, können wir auch diesbezüglich mit konkreten Planungen beginnen. Wir gehen davon aus, dass sich Mitglieder im vierten Quartal 2018 an der KGaA beteiligen können.

Wird der e.V. verschwinden/aufgelöst? Wird der Verein in eine Kapitalgesellschaft umgewandelt?

Nein, der e.V. bleibt als Verein in seiner jetzigen Form und seinen Organen bestehen. Mitglieder bleiben Mitglieder des Vereins und wählen auch nach der Ausgliederung den Aufsichtsrat des Vereins, welcher den Vorstand des Vereins bestimmt. Der Verein wird also insbesondere nicht in eine Kapitalgesellschaft umgewandelt.

Genau genommen gründet der Verein 2 Kapitalgesellschaften: Eine Management GmbH, die ihm immer zu 100% gehört und die als Gesellschafterin der zweiten zu gründenden Kapitalgesellschaft, der KGaA, die Geschäfte führt. Nach der Ausgliederung gehört dem e.V. auch die KGaA zu 100%. Es werden aber neue Aktien der KGaA gebildet und im Rahmen des 4-Säulen-Modells ausgegeben. Verein uns Kapitalgesellschaft(en) existieren also nach der Ausgliederung nebeneinander und sind miteinander verbunden.

Wird der e.V. verkauft?

Nein, der Verein wird nicht verkauft. Er bleibt in seiner jetzigen Form bestehen. Der Bereich Profifußball wird künftig in einer Tochtergesellschaft - der KGaA - angesiedelt sein. Diese Tochtergesellschaft gehört dem Verein unmittelbar nach der Ausgliederung zu 100%. Nur an dieser Tochtergesellschaft können Investoren später Anteile erwerben. Der Verein behält aber die Kontrolle über die Geschäftsleitung der Tochtergesellschaft.

Gibt es für die neue Gesellschaft auch eine neue Satzung?

Ja, sowohl für die Management GmbH, welche die Geschäfte der KGaA führen wird, als auch für die KGaA selbst wird es eine eigene Satzung geben. Die Entwürfe liegen seit der Einladung zur außerordentlichen Mitgliederversammlung auf der Geschäftsstelle des Vereins aus und können auch auf der Mitgliederversammlung eingesehen werden.

Geht das Geld der Investoren in den Verein oder in bzw. an die Stadiongesellschaft?

Das Geld der Investoren fließt in die Kapitalgesellschaft, in welcher nach der Ausgliederung die Profisportabteilung angesiedelt ist. Das Geld kommt also dem Profisport zugute.

Welche Vorteile hat die Ausgliederung, wenn sich kein Investor finden lässt?

Mit der Ausgliederung wird die Investorensuche vereinfacht, weil wir den Investoren bereits eine Kapitalgesellschaft und eine konkrete Struktur aufzeigen können, in die sie - theoretisch sofort - investieren könnten. Anders als ohne Ausgliederung besteht bei den Gesprächen mit den Investoren also nicht mehr die Unsicherheit, ob die Mitglieder der Ausgliederung überhaupt zustimmen. Unabhängig vom Einstieg großer Investoren können wir die Möglichkeit umsetzen, Fans und Mitglieder zu beteiligen.

Wieviel Kosten kommen durch die Ausgliederung auf den Verein zu?

Die Kosten der Ausgliederung (Vorbereitung und Durchführung) belaufen sich auf ca. 560.000 Euro. Diese umfassen insbesondere die Gerichts-, Notar- und Veröffentlichungskosten und (sonstige) öffentlich-rechtliche Gebühren sowie die Kosten für die rechtliche und steuerliche Beratung.

Wird durch die Ausgliederung eine Rückzahlung der Anleihe sichergestellt?

Eine Ausgliederung erleichtert zumindest die Rückzahlung der Anleihe, weil wir mit der Ausgabe von Aktien Kapital einnehmen, was wir auch für die Bedienung der Anleiheverbindlichkeiten nutzen können.

Kann der Investor seine Anteile einfach weiterverkaufen? Wenn ja, an wen?

Der Investor kann seine Anteile nicht ohne Weiteres weiterverkaufen. Der FCK hat stets ein Vorkaufsrecht, wenn ein Investor seine Anteile verkaufen will. Wenn der FCK sein Vorkaufsrecht nicht ausübt, kann der Investor seine Anteile an einen Erwerber verkaufen. Erwerber kann jeder sein, der bereit ist, den vom Investor verlangten Kaufpreis zu zahlen. Der Kreis der Erwerber ist also nicht von vornherein eingegrenzt. Beschränkungen gibt es aber im Hinblick auf die Beteiligung an mehreren Vereinen/Kapitalgesellschaften durch die DFL und den DFB sowie entsprechend durch die Satzung der KGaA.

Wie hoch wird das zu zeichnende Kapital sein? Oder wird das eingesammelte Kapital als 100% der Anteile gewertet und jeder hat entsprechend seiner Einlage sozusagen die prozentuellen Anteile am Gesamtkuchen?

Die KGaA weist mit Gründung ein Grundkapital 2,5 Mio. Euro aus und ist eingeteilt in 2,5 Mio. Aktien. Das Grundkapital kann durch Ausgabe neuer Aktien erhöht werden, entweder durch Beschluss der Hauptversammlung oder gemäß Satzungsentwurf der KGaA um bis zu 1,25 Mio. Euro durch die Management GmbH mit Zustimmung des Aufsichtsrats der KGaA. Das jeweils ausgewiesene Grundkapital entspricht stets 100% des gezeichneten Kapitals. Wollen sich Investoren an der Kapitalgesellschaft beteiligen, erfolgt dies also durch Ausgabe und Zeichnung neuer Aktien. Die Anzahl der auszugebenden Aktien sowie der Verkaufspreis pro Aktie sind u.a. abhängig von der Investitionssumme und der Unternehmensbewertung, die derzeit noch nicht feststehen. Jeder Investor, der Aktien erwirbt, ist anteilig am Grundkapital der KGaA beteiligt.

Was hat den Ausschlag gegeben, einen stillen Teilhaber in das Ausgliederungsmodell einzubauen? Gibt es dazu bereits Vereinbarungen mit Interessenten?

Es gibt potentielle Partner, die den Club zwar mit Eigenkapital versorgen wollen, jedoch keinen Wert auf Öffentlichkeit legen. Insofern wollen wir auch stillen Gesellschaftern die Möglichkeit der Teilhabe gewähren.

Wieso sollten die möglichen Einnahmen durch eine Ausgliederung sportlichen Erfolg, z.B. eine Rückkehr in die Bundesliga, gewährleisten? Wie lautet das kurz- und langfristige sportliche Konzept für den Fall einer erfolgreichen Ausgliederung?

Natürlich kann kein Etat sportlichen Erfolg garantieren, aber gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit auf sportlichen Erfolg. Es ist richtig, dass wir in der vergangenen Spielzeit trotz ordentlichem Etat abgestiegen sind, aber zum einen kamen hier auch nicht planbare Vorkomnisse wie Trainerwechsel, Vakanz in der sportlichen Leitung oder der Ausfall wichtiger Spieler durch Verletzungen hinzu, zum anderen gibt es auch viele positive Beispiel, bei denen gute wirtschaftliche Möglichkeiten auch zu sportlichen Erfolg geführt haben.

Im Falle einer erfolgreichen Ausgliederung und der damit verbundenen Möglichkeit, Eigenkapital aufzunehmen, werden wir dieses in den Profikader und das Nachwuchsleistungszentrum investieren. Unser Ziel ist es, mit frischem Geld dafür zu sorgen, dass das NLZ auch weiterhin auf hohem Niveau arbeiten und ausbilden kann und wir bei der Zusammenstellung unseres Profikaders auch mal die Möglichkeit haben, Ablösesummen zu bezahlen, um unseren Wunschspieler zu holen. Zudem würde uns dies die Möglichkeit geben, Spieler auch mal längerfristig aus sportlichen Gründen beim Verein halten können, denen andere, auch höherklassige, Angebote vorliegen. Wir wären dann nicht mehr davon abhängig, Transfererlöse erzielen zu müssen und könnten aus dem Kreislauf ausbrechen, Jahr für Jahr die besten Spieler abgeben zu müssen.

Welche Kriterien bestimmen eine Dividendenzahlung? Macht der Vorstand Vorschläge, macht dies der von den Vereinsmitgliedern gewählte Aufsichtsrat oder die Investoren-Hauptversammlung der GmbH & Co. KGaA?

Bezüglich der Höhe möglicher Dividendenzahlungen macht die Geschäftsführung der Kapitalgesellschaft einen Vorschlag, über den auf der Hauptversammlung der KGaA beschlossen wird. An dieser Stelle sei nochmals betont, dass die Attraktivität eines Investments in den Fußball ausschließlich aus Rendite- bzw. Dividendengesichtspunkten deutlich geringer ist, als in anderen Wirtschaftsbereichen.

Welche Risiken bestehen für die Fans, wenn sie Anteile an der ausgegliederten Kapitalgesellschaft erwerben? Kann es sein, dass die Gesellschaft zahlungsunfähig wird und der Fan mithaftet? Ab welchem Betrag, welcher Stückelung soll es für Fans möglich sein, in den FCK zu investieren?

Eigenkapital wird auch als Risikokapital bezeichnet. Ein Investor haftet maximal in Höhe seiner Einlage.

Gibt es schon alternative Lösungsansätze, falls die Ausgliederung von den Mitgliedern abgelehnt wird? Wenn ja, wie sehen diese aus?

Grundsätzlich hoffen wir, dass sich die Mitglieder für die Ausgliederung entscheiden. Wir sehen sie als große Chance für unseren Verein, Eigenkapital einzusammeln. Derzeit haben wir nur die Möglichkeit, Fremdkapital, das letztendlich zurückgezahlt werden muss, aufzunehmen. Im Falle, dass sich die Mitglieder gegen die Ausgliederung entscheiden, sehen wir aktuell nur die Möglichkeit, eine zweite Fananleihe aufzulegen. Diese müsste auch noch mit einem wesentlich größeren Volumen als die erste Fananleihe ausgestattet sein, um diese zurück zu zahlen und die restliche Finanzlücke zu schließen. Wir betrachten dies jedoch als äußerst schwierig, da die erste Fananleihe nicht gerade die beste Reputation hatte. Zudem müsste das Ganze auch noch zeitnah, nämlich bis März 2019, umgesetzt werden. Hinzu kommt noch, dass sich unsere finanziellen Probleme nicht bessern, sondern nur nach hinten geschoben würden.

Welche Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden vom Verein in die GmbH und in die KG übertragen? Welche Werte und Verbindlichkeiten verbleiben im Verein?

Alle Vermögensgegenstände und Verbindlichkeiten, die zum Bereich Profifußball gehören (1. Mannschaft bis zur U17), werden in die KGaA überführt. Die ausliegende Ausgliederungsbilanz listet diese im Detail auf. So gehen z.B. alle Forderungen und Verbindlichkeiten aus Spielertransfers auf die Kapitalgesellschaft über. Andererseits verbleiben z.B. die Vermögensgegenstände der anderen sportlichen Abteilungen sowie des Museums im Verein. Die Aufteilung der Betzeanleihe zwischen Verein und Kapitalgesellschaft erfolgt in Relation zur Nutzung des Leistungszentrums für die Fußball-Jugendmannschaften bzw. anderen sportlichen Abteilungen einerseits und dem Bereich Profifußball andererseits.

Wenn sich ein Investor mehr als 40% der Anteile sichert, hat er das Recht, zwei Beiräte für den Aufsichtsrat der KGaA zu stellen. Wie wird verhindert, dass sich der Investor über die FCK-Mitgliederversammlung in den Aufsichtsrat wählen lässt und somit die Entscheidungshoheit im Beirat zu Gunsten der Investoren kippen könnte?

Es ist richtig, dass ein Investor oder ein Vertreter eines Investors, also etwa sein Geschäftsführer, zur Wahl in den Aufsichtsrat vorgeschlagen werden kann. Dies ist aber kein besonderes Investorenrecht. Wird dieser Kandidat – nach Durchführung der Eignungsvorprüfung durch den Ehrenrat – dann von der Mitgliedversammlung in den Aufsichtsrat gewählt, so ist erstmal festzustellen, dass der Kandidat die Mitglieder offensichtlich von seiner Person überzeugen konnte und von diesen demokratisch legimitiert worden ist.

Wenn der Investor bzw. der Vertreter des Investors diese erste Hürde überwunden hat, sieht er sich nach seiner Wahl zwei weiteren Hürden ausgesetzt, die einem „Kippen der Entscheidungshoheit“ im Beirat entgegenstehen:
Zweite Hürde: Das von der Mitgliederversammlung gewählte Mitglied mit Investorenbezug müsste ja überhaupt erst einmal vom Aufsichtsrat des Vereins in den Beirat entsandt werden; in diesem Fall würden ja drei der fünf Mitglieder von Vereinsseite gestellt, so dass nicht automatisch alle Mitglieder des Aufsichtsrats auch Mitglied des Beirats werden.

Dritte Hürde: Selbst wenn der von den Mitgliedern gewählte Vertreter des Investors vom Aufsichtsrat des Vereins in den Beirat entsandt würde, kann die Investorenseite nicht mit drei Mitgliedern gegen die beiden Stimmen der Vereinsseite entscheiden. Denn nach dem Entwurf des Gesellschaftsvertrages der Management GmbH bedürfen Beschlüsse des Beirats stets auch der Mehrheit der vom Verein entsandten Mitglieder. Dies bedeutet, dass das von Vereinsseite entsandte, dem Investor nahestehende Mitglied mindestens eines der beiden weiteren vom Verein entsandten Mitglieder von der Position der Investorenseite überzeugen muss. Dieser Überzeugungsprozess muss bei jeder einzelnen Entscheidung des Beirats durchlaufen werden. Der Investor hat also keine Möglichkeit, sich die permanente Entscheidungshoheit im Beirat zu sichern.

Wie will der Verein sicherstellen, dass nur Investoren, die mit den eigenen Zielen und Wertvorstellungen des FCK vereinbar sind, Anteile erwerben, wenn ein Investor seine Anteile an einen Nachfolger weiterverkauft? Besteht hier nicht die Gefahr, dass die Anteile an jemanden gelangen, auf den diese Wertvorstellungen nicht zutreffen?

Bei der bisherigen Investorensuche hat sich herauskristallisiert, dass durch unser mitgliederfreundliches Ausgliederungsmodell nur Investoren mit einem Bezug zum 1. FC Kaiserslautern Interesse haben. Der FCK und sein Investor wären bei dieser Konstellation in einem engen Geflecht. Aus diesem Grund ist es zwar theoretisch möglich, aber praktisch schwer umsetzbar, einen Verkauf ohne Zustimmung oder Abneigung der restlichen Investoren sowie gegen die Mehrheit des Beirats der FCK Management GmbH umzusetzen. Des Weiteren hat der FCK ein Vorkaufsrecht und könnte selbst wiederum einen eigenen Investor einsetzen.

Ist es möglich, mit der ausgegliederten Lizenzspielerabteilung in die Insolvenz zu gehen und danach mit dem Stammverein des FCK neu zu beginnen?

Für einen Zeitraum von fünf Jahren nach der Ausgliederung haften Verein und Kapitalgesellschaft gemeinschaftlich für die Verbindlichkeiten. Dies ist gesetzlich geregelt. Daher ist o.g. Szenario theoretischer Natur. Zudem haben wir aber auch noch die FCK-Portugiesen, die dem Verein als fußballspielende Abteilung erhalten bleiben.

Eine zwar kleine, aber trotzdem wichtige “Säule” im Vier-Säulen-Modell des FCK sind Fans als Investoren. Wieso wurde aber so geplant, dass Fans erst ab (frühestens) Ende 2018 einsteigen können und nicht ab sofort? Das hierfür noch fehlende Wertpapierprospekt hätte doch bei nun fast zweijähriger Vorplanung schon längst fertiggestellt sein müssen, wenn die Fans wirklich als ganz wichtiger Partner betrachtet werden?

Natürlich haben wir uns schon länger mit den Prozessen für die Umsetzung eines Wertpapierprospektes beschäftigt. Letztendlich können und wollen wir aber erst in die konkrete Vorbereitung des Wertpapierprospekts einsteigen, wenn sich die Mitglieder für die Ausgliederung entschieden haben und wir dann auch die KGaA „ins Leben gerufen“ haben. Das hat zum einen rechtliche Gründe, da der Wertpapierprospekt von der KGaA (und nicht von dem Verein) mit der Finanzaufsichtsbehörde in einem ca. 3-4 Monate dauernden Prospektbilligungsverfahren abzustimmen ist. Zum anderen ist ein Wertpapierprospekt, dessen Inhalt zahlreichen rechtlichen Vorgaben genügen muss, auch mit Kostenaufwand verbunden, den wir uns bei einem negativen Entscheid der Mitglieder zur Ausgliederung natürlich ersparen wollen. Wir rechnen damit, dass wir mit der Ausgabe von Aktien an Mitglieder und Fans im vierten Quartal beginnen können.